TEB Dreiländereck
Die Gemeinden des Schwarzbubenlands sind Mitglied im Trinationalen Eurodistrikt Basel TEB. Das Forum nimmt stellvertretend Einsitz im Vorstand des TEB, zu dem Vertreter aus den Regierungen Basel-Stadt und Baselland, dem Aargau, dem Fricktal sowie den angrenzenden Gemeinden und Städten in Deutschland und Frankreich gehören. Am 24. September 2022 lud der beratende Distriktrat zum Delegiertentag und zum Diskurs ein. Dies zum Thema: «Konsequenzen der Krise der CH-EU-Beziehungen für unsere trinationale Region».
Wir wirkt sich das Scheitern beim Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU auf die Dreiland-Region aus? Dieser Frage widmete sich der Delegiertentag des TEB-Districtrates. Das Unternehmen BAK Economics hat bereits vor Jahren für die Schweiz und im letzten Jahr für das Land Baden-Württemberg eine Studie erarbeitet zu den Auswirkungen des Scheitern des Rahmenabkommens auf die Region Oberrhein. In einem Referat hat Marc Bros de Puechredon, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei BAK Economics, am Delegiertentag die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Gemäss Studie sind das Personenfreizügigkeitsabkommen, das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen sowie die Forschungsabkommen vom Verhandlungsstopp negativ betroffen. Gemäss der Aussage der Studie dürfte diese Betroffenheit letztlich Auswirkungen auf die Volkswirtschaft der Region haben. In Sachen Forschungsabkommen beträfen die Auswirkungen auch das dichte Netzwerk im Bereich Life Sciences. Ein Netzwerk, das bis zum Technologiezentrum Witterswil TZW reicht. Für Andrea Knellwolf, Basler Grossrätin, Vorstandmitglied beim Oberrheinrat und der Regio Basiliensis und Mitarbeiterin der Firma Roche, sind diese Auswirkungen auch bereits zu spüren. Es handle sich dabei um eine «stille, schleichende Negativspirale» für den nordwestschweizerischen Wirtschaftsraum.
Zum Thema was exzellente Forscher*innen brauchen, sprach anschliessend Prof. Dr. Maarten Hoenen, Professor für Philosophie an der Universität Basel. Dabei betonte er vor allem das Bedürfnis der unbegrenzten Forschungsmöglichkeiten und die Risiken, die damit verbunden sind.
Nach dem Mittagessen im Restaurant Schiff, das Zeit liess für den grenzüberschreitenden Austausch, legte der Basler Regierungspräsident Beat Jans dar, was von Seiten der Regierungen der Region bereits unternommen wurde, um sich in Bern und Brüssel Gehör zu verschaffen. So gab es einen gemeinsamen Brief der Schweizer Grenzregionen an die Regierung in Bern. Und die Kantonsdirektorenkonferenz hat die Europakommission reaktiviert. Jans machte klar, dass der Austausch mit dem Ausland im Dreiland und insbesondere in Basel mit der Universität und dem Hafen zur Identität gehöre. Und dass in der Rest-Schweiz oft nicht erkannt würde, dass 30% des schwerizerischen Exportvolumens aus dieser Region stammten.
Text: Stéphanie Erni