Fast jede der Gemeinden des Schwarzbubenlands hat ihre Schlossruine oder Burgstelle. Von der Ruine Sternenberg in Hofstetten-Flüh gibt es noch heute eine gute Sicht zur Landskron im Elsass.
Burg Sternenfels Hofstetten-Flüh
Von der Busstation Flüh, Mühle, gehe ich die Hofstetterstrasse vielleicht 300 Meter aufwärts. Beim Blick zurück sehe ich die Ruine Landskron mit ihrem mächtigen Wohnturm auf französischem Gebiet. Etwas vor dem Zugang zum antiken Karrenweg auf der linken Strassenseite weist das Schild ‹Zur Ruine Sternenberg› in den Wald auf der rechten Strassenseite, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Burg in Büren. Auf diesem Weg sehe ich einen Felsvorsprung mit Fahne.
Dann stosse ich auf ein Informationsschild. Es erläutert kurz vor Erreichen der Ruine etwas zur Geschichte und Struktur von Sternenberg: Die Burg war von Mitte des 13. bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts von den Herren von Hofstetten bewohnt. (Vermutlich gab es auf dem Felskopf schon seit 1200 einen Vorgängerbau aus Holz.) Ihr Familienwappen zeigt einen Stern und zwei rote Säulen, heute das Wappen der Gemeinde Hofstetten-Flüh und das Motiv der Fahne, das mich auf meinem Weg zur Burg begrüsst hat.
Als Grund des Niedergangs der Burg werden die politischen Wirren im Basel des 15. Jahrhunderts vermutet, eine Quelle benennt genauer einen Brand in der Zeit der Schlacht St. Jakob bei der Birs nahe Basel (1444) – ob das Feuer Folge dieser oder überhaupt einer kriegerischen Auseinandersetzung war, sei unklar. 1525 geht das Erblehen an die Stadt Basel, spätestens 1529 geht die Anlage an Solothurn. 1852 wurde die Burg zum Teil abgebrochen, Steine fanden Verwendung für den Strassenbau. Danach breitete sich die Natur aus. Jedenfalls musste die Ruine 1959/60 von Werner Meyer erst wieder erschlossen werden und wurde von ihm konserviert. Seit 1995 ist die Ruine wieder zugänglich, 2008 wurden die Wege erneuert.
Ich gehe weiter und erreiche die Burg auf rund 468 Meter Höhe über aus dem Felsen geschlagene Treppenstufen. Inmitten der Ruine sind die Überreste karg, vermitteln aber immerhin eine Ahnung von der Struktur der Burg: Dank der Skizze auf dem Infoschild weiss ich von einem Wohnturm in der Mitte, dem Torbau links, der möglichen Sennerei oder Küche rechts und einer Zisterne.
Der gegenüber der Busstation nun erhöhte Blick auf die Landskron macht deutlich, wie gut die Sicht von Burg zu Burg ist.
Quellen
Informationsschild der Bürgergemeinde Hofstetten-Flüh
Wikipedia ‹Ruine Sternenberg>
Text und Fotos: Sebastian Jüngel